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Gerade bei der Beauftragung einer Infografik ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Grafiker und Auftraggeber sehr wichtig, um ein optimales Ergebnis zu erzielen!
Dieser Artikel soll daher einen kurzen Einblick in das Thema Infografik geben und sie als Auftraggeber über einige Grundlagen informieren, damit sie optimal mit einem Grafiker zusammenarbeiten können.
Bitte beachten sie, dass dieser Artikel keinen Anspruch auf Vollständigkeit zu diesem doch komplexen Thema erheben kann. Weitere Informationen finden sie im Internet (z.B. auch Wikipedia) oder informieren sie sich nach passender Fachlektüre.
(Im Interesse einer besseren Lesbarkeit wird nicht ausdrücklich in geschlechtsspezifischen Personenbezeichnungen differenziert. Die gewählte männliche Form schließt eine adäquate weibliche Form gleichberechtigt ein.)
Was eine Infografik ist
Der Begriff Infografik ist die gebräuchliche Abkürzung für den Begriff Informationsgrafik und meint im weitesten Sinne eine Grafik, welche Informationen und/oder Zusammenhänge visuell darstellt. In der Regel wird hierzu Text abgebildet, kombiniert mit Illustration(en), Graphen und/oder Diagrammen, es können aber auch Fotos eingesetzt werden.
Durch diese Kombination können auch komplexe Zusammenhänge oft wesentlich leichter verständlich gemacht werden als durch einen reinen Text oder ein Bild ohne Text.
Infografiken tauchen überall in unserem Alltag auf. Bebilderte Gebrauchsanweisungen (zum Beispiel Montageanleitungen für Möbel) sind mehrseitige Infografiken, Orientierungshilfen (Straßenbahn-Netzpläne), Balkendiagramme (zum Beispiel zu Wahlergebnissen), Graphen (zum Beispiel die Darstellung von Aktienkurven), Bilder aus Lehrbüchern (zum Beispiel Darstellungen der Lage von Organen im menschlichen Körper) und viele mehr. Sicher fallen ihnen weitere Beispiele ein.
Achten sie im Alltag auf Infografiken, die ihnen begegnen. Schauen sie sich diese genau an und beurteilen sie, was sie daran gut finden und was nicht. So können sie ein gutes Gefühl für das Thema bekommen und Infografiken umso besser beauftragen. Sehr unterschiedliche Infografiken können sie sich zum Beispiel auch ansehen, wenn sie per google Bildersuche unter dem Begriff „Infografik“ nachschauen.
(Falls sie die google-Bildersuche nicht kennen: den Begriff „Infografik“ bei google eingeben und in der kleinen Navigation am Browserrand den unterstrichenen Begriff „Bilder“ auswählen, dann zeigt google statt Text Bilder an, welche zu dem Thema gefunden werden.)
Wann ist es sinnvoll eine Infografik einzusetzen?
Grundsätzlich kann eine Infografik überall eingesetzt werden, wo eine visuelle Darstellung möglich ist (Zeitungen, Magazine, Bücher, Fernsehen, Internet, Software…).
Überall dort, wo etwas vermittelt werden soll, können sie über den Einsatz einer Infografik nachdenken. Je komplexer der zu vermittelnde Zusammenhang, desto mehr Sinn macht es meiner Meinung nach, über Text und/oder Bilder hinaus, dieses Darstellungsmittel einzusetzen. Gleiches gilt auch, wenn wenig Zeit zur Erfassung des Inhaltes vorhanden ist (Beispiel Internet, Werbeplakate…).
Beispiele für Einsatzbereiche von Infografiken:
- Lehrmaterial/Wissensvermittlung (Sachbuch, Schulbuch, Lernsoftware…)
- Anleitungen (Gebrauchsanweisung, Leitfaden…)
- Darstellung der Struktur ihrer Firma (bestimmter Abläufe, Produktionsweg, Herkunft des Produktes, Bestellprozess o.ä.)
- Darstellung eines zeitlichen Ablaufes (Produktionsablauf, historischer Zeitstrahl…)
- Darstellung eines Ortes (Landkarte, Zeichnung zur Lage der Organe im menschlichen Körper, U-Bahn-Netzplan…)
- Zuordnungen und Sortierungen (Wahlergebnisse, Zuordnung von Inhaltsstoffen, Produktübersicht…)
- Darstellung hierarchischer Ordnungen (Organigramm einer Firmenstruktur…)
- …
Briefing für den Designer
Wenn sie entschieden haben, eine Infografik einzusetzen und einen Grafiker gefunden haben den sie mit der Erstellung beauftragen möchten, ist es sehr wichtig, ein optimales Briefing zu erstellen. Nur so kann der Grafiker möglichst effizient arbeiten und ein optimales Ergebnis erzielen. Er muss alle relevanten Informationen bekommen und diese genau verstehen, um sie in eine passende und verständliche Grafik umzusetzen.
Ich schlage zur Erstellung eines Briefings die beiden folgende Schritte vor:
Schritt 1: Informationen zusammenstellen
Überlegen sie, welche Inhalte dargestellt werden sollen. Was soll genau vermittelt werden? Gibt es einen Ort, der relevant ist und gezeigt werden sollte? Oder einen Zeitpunkt, zu dem etwas geschehen ist? Wie sind die Zusammenhänge (z.B. gibt es eine Vorgeschichte, ein Umfeld des Geschehens, wie funktioniert etwas etc. …)
Dabei ist es ratsam in primäre und sekundäre Informationen zu unterteilen.
Die primäre Information ist die Information, welche unbedingt dargestellt werden soll (bei einer Wegbeschreibung zum Beispiel die Adresse und die wichtigsten Straßen in der näheren Umgebung).
Sekundäre Informationen können dem Grafiker helfen, selbst Informationen besser zu verstehen, es kann eine Ideensammlung sein, was ihnen noch zu dem Thema einfällt und wo weitere Informationen zu finden sind. Wenn sie damit einverstanden sind, erlauben sie dem Grafiker, Teile der Informationen zu verwenden und andere wegzulassen. Als Mensch vom Fach wird er wissen, was sinnvoll gezeigt werden sollte und was die Infografik ggf. überfrachtet.
(Um beim Beispiel Wegbeschreibung zu bleiben: sekundäre, aber ggf. hilfreiche Informationen können hier wichtige Punkte/Gebäude am Wegesrand sein, die bei der Orientierung helfen können. Oder weitere Straßen, Hinweise auf Einbahnstraßen, Parkmöglichkeiten etc..)
Natürlich sollten sie den Grafiker aber auch nicht zu sehr mit Informationen und Material überfrachten, so dass der Arbeitsaufwand nicht unnötig steigt. Durch gute Sortierung und Kennzeichnung der Information können sie helfen, den Aufwand (und damit auch das Budget) im Rahmen zu halten.
Achtung: beachten sie, wenn sie interne Informationen weitergeben, die dem Grafiker vielleicht beim Verstehen helfen können, diese entsprechend zu kennzeichnen, falls sie NICHT veröffentlicht werden dürfen!
Eine Infografik sollte übrigens informieren. Subjektive Meinungen/Gefühle zu den Inhalten sollten i.d.R. nicht in der Grafik dargestellt werden, könnten aber im begleitenden Text Platz finden.
Schritt 2: Rahmenbedingungen beschreiben
Wenn sie die Inhalte zusammengestellt haben hilft es, wenn sie möglichst die Rahmenbedingungen zur Erstellung der Infografik beschreiben.
Optimal wäre, wenn sie zu Beginn des Auftrags schon etwas zu diesen Punkten sagen können. In meiner Arbeit frage ich diese Themen jeweils kurz ab, bevor ich loslege. Oft ergeben sich im Gespräch gemeinsam mit dem Kunden die richtigen Antworten.
Daher gilt hier: wenn sie unsicher sind oder keine Vorgaben machen können/möchten, besprechen sie die Punkte mit der Grafiker. Er kennt sich aus und gemeinsam kommen sie sicher schnell zu einer passenden Lösung.
- Zeitplan: wann können sie alle Informationen liefern? Bis wann sollte dann der erste Entwurf stehen und wie viele Korrekturrunden sind erwünscht? Bis wann sollte die komplette Grafik fertig sein?
- Ansprechpartner/in: Wer ist Hauptansprechpartner/in? In der Regel ist es bei mehreren Entscheidungsträgern effizienter, wenn sie sich intern abstimmen und dem Grafiker eine Ansprechperson nennen, dem die Entwürfe zukommen und der wiederum das gesammelte Feedback (möglichst nicht widersprüchlich! klären sie intern, wenn verschiedene Meinungen bestehen) an den/die Grafiker/in weitergibt. Gibt es darüber hinaus weitere Ansprechpartner, zum Beispiel Fachleute (Techniker, Koordinatoren, Marketingverantwortliche), die bei weiteren Fragen kontaktiert werden sollten/können oder mit denen sich ein Gespräch vorab lohnen könnte, um tiefer in das Thema einzusteigen?
- Rahmenbedingungen: in welchem Umfeld soll die Infografik dargestellt werden? Gibt es Vorgaben zum Format und/oder zur Abgabe der Datei an die Produktion (Druckerei, Programmierer…)?
- Zielgruppe: Wen soll die Infograifk genau ansprechen bzw. informieren? Wie alt ist diese Personengruppe? Gibt es weitere Merkmale? Wieweit kennt sich die Zielgruppe mit dem Thema aus? Interessiert sie sich für das Thema? Wie kann man sie gut ansprechen?
- Ausstrahlung/“Look & Feel“: Was für eine Anmutung soll die Grafik haben? Zum Beispiel eher sachlich-informativ oder emotional ansprechend? Was für ein Gefühl soll der Betrachter beim Ansehen bekommen? Bei einer emotionalen Darstellung muss natürlich mit Feingefühl vorgegangen werden. Nicht zu allen Informationen passen alle Emotionen.
- Komplexität: wie viele Details sollen gezeigt werden? Je nach Umfeld und Zusammenhang ist es sinnvoll eine Infografik schlicht zu halten und schnell erfassbar zu machen (zum Beispiel für die Darstellung im Internet oder auf einem Plakat, an dem die Menschen schnell vorbeigehen) oder mehr Details zu zeigen (zum Beispiel in einem Sachbuch, wo sich der Leser vermutlich bewusst und gerne mit den Inhalten beschäftigt und dann auch für Details interessiert).
- Gestaltungsvorgaben: Gibt es Vorgaben zur Gestaltung (zum Beispiel Corporate-Design-Richtlinien ihrer Firma oder des Umfeldes, in dem die Grafik gezeigt werden soll)? Oder haben sie Wünsche? Damit sind ästhetische Komponenten wie Farben, Schriften etc. gemeint. Sie sollten in dem Zusammenhang zum Beispiel auch wissen, ob die Grafik in Farbe oder schwarzweiß gezeigt werden soll. Das sollte von Anfang an berücksichtigt werden. Informieren sie den Grafiker auch darüber, ob Platz für mehrsprachige Darstellung notwendig ist, die Grafik mehrmals in verschiedenen Sprachen produziert werden soll, oder nur in einer Sprache funktionieren muss.
Feedback und Umsetzung
In meiner Arbeit habe merke ich immer wieder, dass die besten Infografik aus einer engen Zusammenarbeit zwischen Grafiker und Auftraggeber entstehen. Je komplexer das Thema und die Infografik, desto mehr Absprachen sind nötig. Planen sie hierfür genug Zeit und Kapazitäten ein, es wird sich lohnen.
Geben sie Feedback! Dies sollte über bloses ästhetisches Empfinden hinausgehen. Sie können dabei zum Beispiel beachten:
- Es ist wichtig, dass die Infografik verständlich ist, alle Zusammenhänge richtig dargestellt sind und nichts fehlt. Sie sollte übersichtlich sein aber natürlich auch anschaulich und im „look & feel“ (siehe oben) passend sein.
- Es sollte nicht zu viel und nicht zu wenig Text eingesetzt werden. Wo sie können, lohnt es sich oft, noch ein wenig Text zu kürzen (in Absprache mit dem Grafiker, zum Beispiel Text zu Stichpunkten zusammenfassen…).
- Beachten sie, dass eine Hierarchie sichtbar ist. Das ist vor allem bei detailreichen Infografiken notwendig. Wenn sie wichtige Informationen haben, sollten diese als solche sofort erkennbar sein und sich optisch von weiterführenden Zusatzinformationen (sofern sie überhaupt abgebildet werden sollen) unterscheiden.
- Stellen sie Fragen! Sprechen sie an, was unklar ist. Wenn sie etwas nicht verstehen, wird es der spätere Betrachter vermutlich auch nicht verstehen.
Meistens lohnt es sich auch, Personen, die der Zielgruppe entsprechen (siehe oben) zu befragen. Bei einer Infografik für Jugendliche können sie Jugendliche aus ihrem Bekanntenkreis befragen, gleiches gilt für Erwachsene. Befragen sie Menschen, die sich soweit mit dem Thema auskennen wie zukünftigen Betrachter. Beachten sie hier auch, ob es eine Grafik für völlig themenfremde Menschen ist, oder für Personen, die sich mit dem Thema schon auskennen.
Jetzt wünsche ich ihnen viel Spaß und Erfolg beim Entstehen ihrer Infografik(en)! Bei Fragen und Anmerkungen freue ich mich, von ihnen zu lesen!
Beauftragen sie jetzt die Autorin – Judith Traudes – für die Erstellung ihrer Infografik!
Bilder: Heinrich-Böll-Stiftung, Melissa Posch, Induo AB @Flickr
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Beauftragen sie jetzt die Autorin – Judith Traudes – für die Erstellung ihrer Infografik!Image may be NSFW.
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